Was ist die Kompetenzanalyse der Berufsorientierung, kurz "KBO"?

Die Potentialanalyse richtet sich an Schülerinnen und Schüler der achten Klassen an Gemeinschaftsschulen und Förderzentren im Kreis Plön. Sie ist ein ergänzendes Instrument zur individuellen Berufswegeplanung, die an den jeweiligen Schulen im Rahmen der Berufsorientierungscurricula beziehungsweise im Unterricht angeboten werden. Sie wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, der Bundesagentur für Arbeit und Landesmitteln im Rahmen des Handlungskonzeptes PLuS finanziert, sodass den Schulen keine Kosten entstehen.
Im Optimalfall gliedert sich die Potentialanalyse in zwei Module. Das erste Modul ist der Werkstattunterricht, in dem sich die Jugendlichen verschiedenen Fachaufträgen stellen. Sie haben die Möglichkeit, in unterschiedlichen Gewerken die Arbeitswelt kennenzulernen. Angeboten werden, je nach durchführendem Projektpartner, u.a. folgende Gewerke:
- Elektro
- Notfallmedizin/Pflege
- Garten- und Landschaftsbau
- Farbe/Gestaltung
- Holz/Metall
- Gastronomie/Hauswirtschaft
Angeleitet werden die Jugendlichen von erfahrenen Ausbildern.
Neben den fachspezifischen Fähigkeiten, die in der Berufswelt vorhanden sein müssen, sind besonders die Sekundärtugenden wichtig, um im Übergang von der Schule ins Berufsleben erfolgreich sein zu können. Deshalb wird im Anschluss an die Berufsfelderprobung im Werkstattunterricht mit den beteiligten Jugendlichen ein zweitägiges Sozialkompetenztraining durch die Pädagogen des Jugendaufbauwerks Plön- Koppelsberg durchgeführt. Hier werden gemeinsam mit den Jugendlichen berufsrelevante Kompetenzen erarbeitet und vertieft.
Sollte die Potenzialanalyse nicht mit dem Werkstattunterricht verknüpft durchgeführt werden, werden Fachaufträge und Sozialaufträge im Rahmen der Analyse kombiniert.
Während der gesamten Potenzialanalyse werden die Jugendlichen von den Praxisanleitern bzw. den Mitarbeitern des Jugendaufbauwerkes beobachtet. Die beobachteten berufsbezogenen Stärken und Kompetenzen werden anhand eines bewährten Auswertungsprogrammes dokumentiert, welches die Standards des JAW-Verbundes Schleswig-Holstein zur Grundlage hat. Darüber hinaus findet ein enger Austausch zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des jeweiligen durchführenden Projektpartners und den Mitarbeitern des Jugendaufbauwerkes statt, um ein aussagekräftiges Bild zu erzielen.
Zum Abschluss des Projektes erhält jeder Jugendliche in einem persönlichen Gespräch eine Auswertung der beobachteten Stärken und es werden Handlungsvorschläge erarbeitet, die die berufliche Handlungskompetenz der Jugendlichen steigern.
Die Potenzialanalyse dient in keinem Fall dazu, ein Persönlichkeitsprofil der beteiligten Jugendlichen zu erstellen. Ziel ist vielmehr eine objektive Momentaufnahme der gezeigten Stärken in Bezug auf Berufsorientierung.